Anne-Dore Krohn und Denis Scheck „Menschen ohne Humor sind mir schrecklich.“

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Menschen ohne Humor sind mir schrecklich.

Eine literarische Revue: Anne-Dore Krohn und Denis Scheck feiern Theodor Fontane

Mehr Fontane als heute war nie! Unzählige neue Biographien und Interpretationen rühmen Fontane als  feinsinnigen Psychologen, furchtlosen Realisten oder hellsichtigen Visionär des politischen Fortschritts und der technischen Innovation.

Auch die Literaturkritiker Anne-Dore Krohn und Denis Scheck feiern Theodor Fontane, reduzieren ihn aber nicht auf den Verfasser heute harmloser Geschichten von Herzeleid und Ehebruch im alten Preußen. Fontanes Ziel lag weit höher: Er liefert in seinen Büchern einen Spiegel der politischen und gesellschaftlichen Kräfte seiner Zeit und Gesellschaft. Und er erfindet dafür Figuren, so lebensnah und psychologisch glaubwürdig, dass sie einen ein Leserleben lang begleiten: Effi Briest und Dubslav von Stechlin zum Beispiel, oder Jenny Treibel oder Schach von Wuthenow.

In ihrer literarischen Revue zeigen Krohn und Scheck Fontane in seiner Komplexität und seinen Widersprüchen: den Barrikadenkämpfer von 1848 und den Wendehals wenige Jahre später, der sich als „Fronarbeiter mit dem Geiste“ bei der erzreaktionären Kreuzzeitung verdingt und im Auftrag der preußischen Regierung als Journalist getarnt in London „Fake news“ produziert. Den Fontane, der seine geistreiche Frau Emilie und sämtliche Familienmitglieder in seinen „Romanschriftstellerladen“ einspannt, genau wie den Balladendichter und den Militärschriftsteller, nicht zu vergessen den Wanderer in Schottland und der Mark Brandenburg. Auch der Antisemitismus des alten Fontane wird thematisiert –  und die am Ende des Zweiten Weltkriegs verlorenen Manuskripte Fontanes, die so etwas wie das Bernsteinzimmer der deutschen Literaturgeschichte darstellen.

 

Anne-Dore Krohn

ist 1977 in Berlin geboren, lebt in Berlin und Brandenburg. Sie hat in Florenz, London, Wroclaw und Berlin Publizistik und Literaturwissenschaften studiert und die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg besucht. Nach einigen Jahren als feste Freie der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und zahlreichen Reisen für den Reiseteil arbeitet sie heute als feste Literaturredakteurin beim Kulturradio des Rundfunks Berlin Brandenburg. Krohn war u.a. Jurorin des Literaturpreises Prenzlauer Berg, ist festes Jurymitglied des Walter-Serner-Literaturpreises und moderiert regelmäßig Lesungen, u.a. auf dem Erlanger Poetenfest

 

Er ist eine feste Größe im Literaturprogramm von Kunst&Bühne:

Denis Scheck

Geboren 15.12. 1964 in Stuttgart, lebt in Köln. Studium der Germanistik, Zeitgeschichte und Politikwissenschaft in Tübingen, Düsseldorf und Dallas, Abschluß mit einer komparatistischen Arbeit über Heinrich von Kleists „Michael Kohlhaas“ und E.L. Doctorows „Ragtime“: „We all Coalhouse“ 1993. Gründete mit 13 Jahren eine literarische Agentur spezialisiert auf die Vermittlung internationaler Science Fiction- und Fantasy-Autoren, arbeitete schon als Schüler und Student als literarischer Übersetzer und Herausgeber (u.a. von Michael Chabon, Robert Stone, Harold Brodkey, Ruth Rendell, David Foster Wallace) und freier Kritiker. Von 1996 bis 2016 Literaturredakteur im Deutschlandfunk; 2000 – 2002 Mitglied der Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises, 2004/2005 Gastprofessor für Literaturkritik an der Georg-August-Universität Göttingen, 2006 Mitglied in der Jury des Deutschen Buchpreises. Herausgeber der Buchreihen „Mare-Bibliothek“ und „Arche Paradies“; seit 2003 Moderator des ARD-Literaturmagazins „Druckfrisch“, seit 2014 der Sendung „Lesenswert“ im SWR-Fernsehen, seit 2017 ist Scheck auch Gastgeber des wöchentlichen Audible-Podcasts „Unüberhörbar“ mit Gästen wie Cornelia Funke, T.C. Boyle, Thomas Hettche oder Frank Schätzing.

 

Beginn 20:00 Uhr       Einlass 19.00 Uhr

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